Berlin, 27.04.2015
BVV steigert Ergebnis und stärkt Finanzkraft – wirtschaftliche Rahmenbedingungen bleiben jedoch enorm herausfordernd
Eigenkapital im Saldo um 184 Mio. Euro gestärkt / Beitragseinnahmen mit 603 Mio. Euro auf Vorjahresniveau / Ergebnis der Kapitalanlagen um 73 Mio. Euro verbessert / Nettoverzinsung erhöht / Zahl der Mitgliedsunternehmen gesteigert
Der BVV hat im Geschäftsjahr 2014 erneut sehr solide Ergebnisse erzielt. Die Bilanzsumme hat sich um 1,0 Mrd. Euro auf 25,7 (24,7)* Mrd. Euro erhöht und die Deckungsrückstellung stieg auf 24,2 (23,4) Mrd. Euro. 61,7 (61,7) Mio. Euro wurden zur Verstärkung des Eigenkapitals in die Verlustrücklage eingestellt und 1,8 (1,7) Mio. Euro als Direktgutschrift ausgeschüttet. Für die Erhöhung der Zinsreserven wurden 120,0 (76,8) Mio. Euro aufgewendet. Die Eigenkapitalquote beträgt damit 5,8 (5,2) Prozent der Deckungsrückstellung und übertrifft deutlich die gesetzlichen Mindestanforderungen von 4,5 Prozent.
Die Beitragseinnahmen liegen mit 602,8 (600,1) Mio. Euro leicht über dem Vorjahresniveau. Der Beitragsanstieg ist im Wesentlichen auf die um 13,3 Mio. Euro höheren Einmalbeiträge des BVV Pensionsfonds zurückzuführen. Sie gehen mit insgesamt 40,0 (26,8) Mio. Euro in die Ergebnisrechnung ein.
„Die extremen Rahmenbedingungen an den Kapitalmärkten sowie die weiterhin herausfordernde weltwirtschaftliche Situation bestimmten auch im Jahr 2014 das Geschäftsergebnis des BVV. Insbesondere das beispiellose von der EZB bewirkte Niedrigzinsumfeld in unserem Währungsraum muss mit Blick auf die so notwendige betriebliche und private Altersvorsorge der Bevölkerung große Sorge bereiten“, so Rainer Jakubowski, Mitglied des Vorstandes. „Neben geopolitischen Themen, die für Unruhe sorgten, haben insbesondere die Diskussionen über den Zeitpunkt einer Zinserhöhung in den USA in Verbindung mit der Erstarkung des US-Dollars, der Ölpreisrückgang sowie die Aktivitäten der Europäischen Zentralbank das Marktumfeld und damit die Chancen und Risiken global agierender Investoren geprägt. Dennoch haben die entwickelten Volkswirtschaften eine positive konjunkturelle Entwicklung vollzogen. Dies gilt gleichermaßen für Emerging Markets im Anleihesegment. Auch im Euroraum konnten positive Tendenzen verzeichnet werden, insgesamt hat die errungene Stabilität gehalten. Es ist aber festzuhalten, dass es unter diesen vorherrschenden Rahmenbedingungen – insbesondere dem außerordentlich niedrigen Zinsniveau – auch in 2015 außerordentlich herausfordernd bleibt, adäquate Renditen im Zielkorridor des BVV zu erreichen.“
Ergebnisse der Kapitalanlage gesteigert
Die Erträge aus der Kapitalanlage konnten gegenüber dem Vorjahr um 83,2 Mio. Euro beziehungsweise rund 9 Prozent auf 1.011 (928,1) Mio. Euro gesteigert werden. Zunehmend resultieren die Ergebnisbeiträge aus den Investmentfondsanlagen. Diese stiegen um 90,7 Mio. Euro an. „Hierbei ist jedoch anzumerken, dass diese Erträge volatil und nicht planbar sind, währenddessen die Verpflichtungen des BVV kontinuierlich und nicht lediglich im Durchschnitt zu erfüllen sind“, betont Jakubowski. Insgesamt konnte die Nettoverzinsung gegenüber dem Vorjahr auf 3,8 (3,7) Prozent leicht gesteigert werden.
Bedarfsorientierte Lösungen
Der enge Austausch mit unseren Mitgliedsunternehmen und die Entwicklung individueller und auf den Kunden zugeschnittener Lösungen haben in 2014 maßgeblich zum Geschäftserfolg beigetragen. „Insbesondere die verstärkte Nutzung kollektiver Teilnahmemechanismen zur Entgeltumwandlung wie „Active Choice“ spiegelt unsere Anstrengungen zur Stärkung der betrieblichen Altersversorgung vor dem Hintergrund der Entwicklung der Rentensituation wider“, berichtet Dr. Helmut Aden, Mitglied des Vorstandes. „Zusätzlich lässt sich eine gesteigerte Nachfrage zur Auslagerung von Betriebsrenten auf den BVV Pensionsfonds erkennen. Hier haben wir in 2014 mehrere Projekte erfolgreich umgesetzt.“
Die Anzahl der Vollmitgliedsunternehmen konnte auf 757 (745) gesteigert werden. „Es hat sich gezeigt, dass auch in 2014 erneut zahlreiche Unternehmen den Mehrwert der Vollmitgliedschaft erkannt haben. Das Besondere an der Vollmitgliedschaft beim BVV ist, dass die Unternehmen alle Mitarbeiter, denen sie eine Versorgungszusage geben, beim BVV anmelden und somit den sozialen Gedanken der zusätzlichen Alterssicherung stützen. Dadurch konnte sich der BVV über Jahrzehnte hinweg als die tragende Säule der Altersversorgung in der Finanzdienstleistungsbranche etablieren“, führt Dr. Aden zum Wesen der Vollmitgliedschaft aus. Im Geschäftsjahr 2014 hatte der BVV einschließlich der beitragsfrei Versicherten 350.006 (347.622) Anwärter und 104.169 (102.184) Rentner.
Kosteneffiziente Verwaltung
In 2014 sind die regulatorischen Anforderungen an Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung erneut gestiegen. Dennoch konnte der BVV aufgrund der kontinuierlichen Optimierung der Geschäftsprozesse den Verwaltungskostensatz mit 1,4 (1,4) Prozent auf einem konstant niedrigen Niveau halten, das unter dem Durchschnitt der Lebensversicherungsbranche liegt.
* Vorjahreszahlen in Klammern